Die Ursachen für Vorhofflimmern lassen sich nicht immer eindeutig klären. Als häufigste Risikofaktoren finden sich neben einem höheren Alter vor allem Bluthochdruck und verschiedene Herzerkrankungen. Weitere mögliche Faktoren, die ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Vorhofflimmern beinhalten, sind Schlafapnoe, Diabetes mellitus, Schilddrüsenüberfunktion sowie erheblicher Alkoholkonsum und Übergewicht.
Wichtig ist, dass Vorhofflimmern nicht immer Beschwerden verursacht. 2/3 der Vorhofflimmer-Patient/innen haben zumindest zwischenzeitlich auch asymptomatische Phasen. Andererseits kann Vorhofflimmern ausgeprägte Einschränkungen zum Beispiel der Belastbarkeit, Herzrasen und Unwohlsein, Luftnot und Brustschmerzen verursachen. Vorhofflimmern geht mit einem erhöhten Risiko eines Schlaganfalls einher, sodass bei Vorliegen bestimmter Risikokonstellationen eine Blutverdünnung notwendig sein kann.
Bei einem gesunden Herzen unterstützen die Vorhöfe die Arbeit der Herzkammern. Zunächst ziehen sich die beiden Vorhöfe zusammen, und das Blut strömt in die Herzkammern. Kurz darauf ziehen sich auch die beiden Herzkammern zusammen und pumpen das Blut in den Lungen- bzw. Körperkreislauf. Gesteuert wird dieser Prozess durch elektrische Impulse, die in spezialisierten Herzzellen erzeugt werden. Mit zu-nehmendem Alter oder durch verschiedene Vorerkrankungen kann dieser Prozess gestört werden, sodass unkoordinierte elektrische Impulse entstehen. Am häufigsten finden sich „falsche Zündkerzen“ in den so genannten Lungenvenen, die das Vorhofflimmern auslösen. Sie stören somit den normalen Ablauf, die Vorhöfe “flimmern” nur noch, anstatt sich koordiniert zusammenzuziehen. Das Vorhofflimmern macht sich unter anderem durch verminderte Leistungsfähigkeit bemerkbar, da die Unterstützung der Herzkammern durch die Vorhöfe fehlt.
Vorhofflimmern ist eine primär elektrische Erkrankung der Vorkammern des Herzens, kann aber auch mit Vernarbungen der Vorkammern einhergehen. Am häufigsten findet sich Vorhofflimmern bei älteren Patientinnen und Patienten und vor allem bei langjährigem Bluthochdruck. Rund 60 Prozent der Betroffenen mit Vorhofflimmern leiden an Bluthochdruck.
Eine weitere häufige Ursache für Vorhofflimmern ist die koronare Herzkrankheit. Bei dieser Herzerkrankung bilden sich Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen, sodass sich diese verengen. Verschließt sich ein Teil der Gefäße komplett, kommt es zum Herzinfarkt. Rund 20 Prozent der Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern leiden an einer koronaren Herzkrankheit
Neben den genannten Hauptursachen gibt es eine Reihe von weiteren Krankheiten, die als Ursachen für Vorhofflimmern in Frage kommen.
Die wichtigsten sind:
Übermäßiger Alkoholkonsum stört den Mineralstoffhaushalt und kann auch bei jungen Menschen kurzfristig Vorhofflimmern auslösen (sogenanntes „holiday heart Syndrom“). Regelmäßiger Alkoholkonsum, auch schon von moderaten Alkoholmengen, erhöht ebenfalls das Risiko, Vorhofflimmern zu bekommen. Ein weiterer möglicher Auslöser der Herzrhythmusstörung ist Stress. Zeitdruck und psychische Belastungen sind zwar selten alleinige Ursache für Vorhofflimmern, können aber bei entsprechender Neigung die Herzrhythmusstörung auslösen oder verstärken.
Zwar lässt sich Vorhofflimmern durch Medikamente oder effektiver mit einer Katheterablation (Pulmonalvenenisolation) therapieren. Für einen dauerhaften Behandlungserfolg ist es aber ebenfalls wichtig, auch die Risikofaktoren/Ursachen konsequent zu behandeln. Bluthochdruck und Schilddrüsen-erkrankungen lassen sich gut mit Medikamenten behandeln. Im Zweifel sollte nach weiteren Ursachen wie Schlafapnoe oder weiteren Herzerkrankungen gesucht werden.
Quelle Deutsche Herzstiftung
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