Schätzungsweise rund vier Millionen Menschen in Deutschland leiden an Herzschwäche. Nicht immer wird die Krankheit frühzeitig erkannt. Dabei ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend, um das Fortschreiten der Herzschwäche zu bremsen.
Jeder, der bei körperlicher Anstrengung ungewöhnlich schnell unter Atemnot leidet, sollte dies ärztlich abklären lassen. Zur Diagnose der Herzschwäche fragt die Ärztin oder der Arzt zunächst nach Symptomen sowie Ihrer gesundheitlichen Vorgeschichte (Anamnese). Im Anschluss folgt eine körperliche Untersuchung, bei der die Ärztin oder der Arzt u.a. Herz und Lunge abhört, den Bauch abtastet und den Füllungszustand der Halsvenen überprüft. So lassen sich typische Anzeichen wie Wassereinlagerungen in der Lunge, den Beinen oder dem Bauchraum erkennen. Hat der Hausarzt den Verdacht, dass Sie unter Herzschwäche leiden, sollte er Sie für weitere Untersuchungen an eine Kardiologin oder einen Kardiologen überweisen.
Mit Ultraschall und EKG Herzschwäche feststellen
Zur eindeutigen Diagnose der Herzschwäche führt die Kardiologin oder der Kardiologe in der Regel eine Herz-Ultraschall-Untersuchung sowie ein Belastungs-EKG durch. Mit der Ultraschalluntersuchung lässt sich beispielsweise erkennen, ob der Herzmuskel verdickt, die Herzkammern vergrößert oder die Herzklappen defekt sind. Das Belastungs-EKG zeigt der Ärztin oder dem Arzt an, wie stark die Pumpleistung des Herzens eingeschränkt ist. Somit lässt sich auch feststellen, wie weit die Herzschwäche fortgeschritten ist. Das EKG-Ergebnis kann Hinweise auf eine koronare Herzkrankheit geben und gegebenenfalls zeigen, ob die betroffene Person einen unentdeckten Herzinfarkt hatte.
NYHA-Stadien der Herzschwäche
Für die Behandlung ist entscheidend, wie weit die Herzschwäche bereits fortgeschritten ist. Bereits bei der Diagnose ordnen Ärztinnen und Ärzte die Herzschwäche daher in ein Stadium ein, das sogenannte NYHA-Stadium (NYHA = New York Heart Association).
Folgende vier Stadien werden unterschieden:
Weitere Untersuchungen zur Diagnose
Wenn Verdacht auf Flüssigkeitseinlagerungen in der Lunge und/oder im Rippenfell besteht, ist die Röntgenuntersuchung des Brustkorbs nötig. Sie zeigt beispielsweise genau, wie stark das Herz vergrößert ist, aber auch ob Flüssigkeitseinlagerungen in der Lunge oder im Rippenfell bestehen. Häufig führt die Ärztin oder der Arzt auch eine Katheteruntersuchung durch. Durch diese lässt sich insbesondere die koronare Herzerkrankung als Ursache der Herzschwäche nachweisen.
In einigen Fällen prüft die Ärztin oder der Arzt bei Betroffenen mit Atemnot zunächst mit einer Blutuntersuchung, ob der Biomarker NT-proBNP im Blut erhöht ist. Eine deutliche Erhöhung zeigt eine Überlastung des Herzens an. In diesen Fällen müssen die oben genannten Untersuchungen zur Diagnose durchgeführt werden.
Diagnose der Herzschwäche im Alter
Eine besondere Aufmerksamkeit braucht die Diagnose der Herzschwäche im Alter. Viele Symptome wie leichte Erschöpfung oder Atemnot bei körperlicher Belastung sind unspezifisch und werden daher manchmal von Betroffenen sowie Ärztinnen und Ärzten als Altersbeschwerden gedeutet. Doch gerade wenn ältere Menschen über die genannten Symptome klagen, sollten Ärztinnen und Ärzte genau nachfragen und im Zweifel weitere Untersuchungen einleiten. Je früher die Herzschwäche diagnostiziert wird, umso besser sind die Möglichkeiten der Behandlung.
Quelle: Deutsche Herzstiftung
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